Die Ausbildung zur diplomierten IKA-Lehrperson am EHB Zollikofen

Für IKA-Lehrpersonen bieten wir eine kom­pakte, überschaubare berufsbegleitende Ausbildung an, die eine Vereinbarkeit von Ausbildung, Beruf und Familie möglich macht. Die praxisorientierte Ausbildung kann in 2, 3 oder 4 Jahren in Olten, Zolli­kofen oder Zürich absolviert werden. In der Vollzeitvariante müssen zwei über zwei Jahre gleichbleibende Wochentage für die Ausbildung reserviert werden. Der Ab­schluss «diplomierte Berufsfachschullehrer/in im Fachgebiet IKA» (60 ECTS) ist vom SBFI eidgenössisch anerkannt.

Nach dem Erlangen des Zertifikats zur ne­benberuflichen Lehrperson (Modul 1 & 2) schliessen 10 Module des Diplomstudien­gangs zu je 150 Lernstunden an. Diese Module finden teilweise in branchen- oder stufen­gemischten Studiengruppen statt. Der damit verbundene Austausch von erarbeiteter Theorie und gelebter Praxis ist Ausgangs­punkt des gemeinsamen Nachdenkens über Unterricht und professionelles Unter­richten. Während der Ausbildung zur IKA-Lehrperson haben die Studierenden die Gelegenheit, in fremdem Unterricht zu hospitieren, und werden in ihrem eigenen Unterricht besucht. Mit der eigenen und mit fremden Klassen erproben sie neue und konsolidieren bekannte Lehr- und Lernformen. Neben dem vielseitigen Aus­tausch innerhalb der Studiengruppe ergeben sich Möglichkeiten, berufsrelevante Netzwerke aufzubauen, die über die Berufs- und Kan­tonsgrenzen hinausreichen.

Im Bereich Berufspädagogik prüfen IKA-Stu­dierende unter systemischer Betrachtungs­weise den Kontext der beruflichen Grundbil­dung wie auch der höheren Berufsbildung. Ziel der Berufspädagogik ist es, dass sie die verschiedenen Akteure, deren Institutionen und Verantwortlichkeiten soweit kennen, dass eine lernunterstützende Zusammenar­beit stattfinden kann. Sie betrachten die Geschichte ihres Berufes, setzen sich mit der Vergangenheit der schweizerischen Berufs­bildung auseinander, nehmen aktuelle Fra­gestellungen der Berufsbildung auf und ziehen daraus Folgerungen für mögliche Entwick­lungen im Berufsfeld.

Die Berufsfelddidaktik findet als Praktikum bei einer Fachkundelehrperson statt. IKA-Studierende haben dabei die Gelegenheit bei einer erfahrenen Lehrperson im Unter­richt zu hospitieren und mit fremden Klassen neue und bekannte Lehr- und Lernformen wie auch Prüfverfahren zu erproben resp. weiterzuentwickeln. Das berufsfelddidaktische Praktikum schliesst an die pädagogisch-psy­chologisch und allgemeindidaktisch ausge­richteten Grundlagenmodule an und richtet den Fokus auf die besonderen Bedingungen, Eigenheiten und Spezialitäten des Fachs IKA. Das Praktikum verschafft den Studierenden einen vertieften Einblick in die rechtlichen Grundlagen des Bildungsauftrages, in berufs-spezifische Lernarrangements, die kritische Prüfung der Lehr- und Lernmittel und in berufs-feldspezifische Bedingungen des Unterrichts und der Qualifikationsverfahren.

«Ich habe während des Praktikums in ver­schiedenen Klassen (E-Profil, M-Profil, EBA) unterrichten und hospitieren dürfen. Während diesen Lektionen konnte ich in einem neuen Umfeld verschiedene IKA Stoff-Bereiche un­terrichten und unterschiedlichen Methoden ausprobieren. Mein Unterricht wurde an­schliessend vom Praktikumslehrer beurteilt. Davon habe ich viel profitiert».

Im letzten Ausbildungshalbjahr zeigen IKA-Studierende des EHB, welches Hintergrund­wissen und welche Lehrkompetenzen sie in welcher Qualität für den berufskundlichen Unterricht erarbeitet haben. Die Lehrbefähi­gung (zwei Prüfungslektionen) bildet zusammen mit der Diplomarbeit die abschliessende Qualifikation vor der Diplomierung.

IKA-Studierende sind kompetente und er­fahrene Fachpersonen in ihrem Beruf. Das Studium am EHB gibt ihnen die Möglichkeit, sich aufbauend auf erste lehrberufliche Er­fahrungen zu einer kompetenten IKA-Lehr­person weiterzubilden.

Dr. Martin C. Holder
Leiter Ausbildung Deutschschweiz ad int.
Leitung Studiengang BKU/HR
Dozent Erziehungs- und Bildungswissenschaften
EHB IFFP IUFFP SFIVET