Schnittig steht er da auf der Folie und als Modell, der rote Lamborghini. «Bist du Besitzer eines solchen Gefährts?» ist denn auch mehrfach die Frage an den Referenten Michael Oefner beim Eintreffen der Teilnehmenden am Weiterbildungskurs «Auftrittskompetenz» an der WKS KV Bildung in Bern am Samstag, 20. Januar 2018. Der Rednertrainer und Kommunikationscoach vergleicht am Kurstag den rasanten Sportwagen gerne mit einer gelungenen Rede und einer professionellen Präsentation. Die elf Teilnehmenden erfahren von Michael Oefner auch sogleich, was es an Zutaten für einen wirkungsvollen Auftritt braucht.

Freude, Unterhaltung, Übung

Grundvoraussetzung ist die Freude. «Freuen Sie sich über die Chance, Ihr Publikum von Ihren Ideen und Plänen überzeugen zu können.» Beliebte Ausreden, wie «Ich muss halt eine trockene Materie behandeln» gelten nicht. Es gibt keine langweiligen Themen, nur langweilig aufbereitete. Wie unterhalten wir unser Publikum, worauf achten wir, wie finden wir das richtige Mass, um einen Vortrag zu würzen? Wie bereiten wir uns vor? All das lernen die Teilnehmenden am Samstagvormittag. Und auch hier gilt natürlich: Übung macht den Meister! Deshalb sind wir auch nicht mit leeren Händen nach Bern angereist. In unseren Taschen haben wir Kurz-Vorträge mitgebracht, um sie im Tagesverlauf zu präsentieren.

Kino, Kolibri und Matterhorn

Die Präsentationsrunde am Nachmittag ist kurzweilig und wir profitieren vom Austausch. Wir erfahren zum Beispiel von einer Teilnehmerin, wie im IKA die SVerweis-Funktion im Excel mit einem gelungenen Storytelling eingeführt werden kann. Alle hören gespannt zu. Oder wie die Wenn-Funktion mit dem bei Jugendlichen beliebten Kino-Ausgang verbunden wird. Eine weitere Kollegin fragt auf ihrer Einstiegsfolie: «Haben Sie auch einen Kolibri im Garten?» und zeigt uns dann, wie sie mit den Lernenden in PowerPoint arbeitet. Bei einem weiteren Vortrag klettern wir sogar aufs Matterhorn. Das konstruktive Feedback von Michael Oefner bestärkt die Vortragenden, dass sie sehr vieles bereits auf hohem Niveau präsentieren und trotzdem erhalten wir weitere wichtige Tipps. So zum Beispiel, pro zwei Hände nur ein Gegenstand in der Hand halten. Oder wie wir mit geschickt gestalteten Folien das Publikum führen können und wie der anregende Blickkontakt funktioniert. Und die Mimik ist nicht zu unterschätzen: Ein freundliches, fröhliches Gesicht, eine bewusste Geste richtig eingesetzt und das Eis ist gebrochen. Bitte auch nicht zu Beginn sich räuspern oder noch schlimmer, sich entschuldigen. Und wer es schafft, in den Köpfen der Zuhörer Bilder zu erzeugen und dabei kurz und prägnant aufzutreten, hat das Publikum auf seiner Seite.

Viel zu schnell ist der Kurstag zu Ende. Sind wir nun doch alle im roten Lamborghini durch die Zeit geflitzt? Zum Schluss erhalten wir von Michael Oefner einen Diamanten, damit wir weiterhin an unseren Reden und Präsentationen schleifen, bis diese glitzern und funkeln wie Brillanten. Mit grossem Applaus verabschieden wir uns und Michael Oefner steigt in den …

20. Januar 2018, Ruth Kocher