Quo vadis?
Wohin gehst du? Diese Frage stellen sich viele Lehrpersonen. Reformen, neue Technologien und Umwelteinflüsse verändern die Inhalte, die Methoden und den Unterricht.
Am 23. November 2024 trafen sich zirka 60 interessierte, engagierte IKA- und HKB E-Lehrende im Bildungszentrum Luzern zum jährlichen Vernetzungsanlass. Bei guter Laune, Kaffee und Gipfel starteten alle in den interessanten Tag.
Yvonne Widmer und Valentin Hasler führten gekonnt durch das interessante/umfangreiche Programm.
Der Verband ist in Bewegung
Ein kurzer Jahresrückblick beweist, wie aktiv der Verband ist. Der rege Austausch mit anderen Verbänden und die wertvollen Informationen dienen der guten Zusammenarbeit und der Lösungsorientierung.
Verschiedene Workshops und die jährliche Mitgliederversammlung standen im Zeichen der Stärkung und des kollegialen Austausches. Wer ein «virtuelles Bier» mochte, traf sich nach Feierabend über Teams. Sieben Mal sassen Interessierte am Online-Stammtisch, um aus dem «Nähchästli» zu plaudern. Wer auch ein «Feierabendbier» mag, kann sich bei Yvonne Widmer melden.
Trauerminute
Bevor das Wort an die nächsten Personen weitergegeben wurde, ist eine Trauerminute für Tamara Simeos eingehalten worden.
Die HKB E-Zukunft
Vorhang auf für Eva Höpfer, Ectaveo AG und Jean-Thomas Frank, NLQK und Berufsschullehrer. Sie stellten die brisante Frage, wie weiter im HKB E-Bereich, erläuterten und argumentierten die möglichen Antworten dazu. Die Berufsanalyse der Betriebe zeigt, dass die Zukunftskompetenzen rund um HKB E und deren Technologien nicht vorbeigeht.
Der Wunsch der SKKBS die Berufskunde im HKB E zu konkretisieren, zeigt der laufende Berufsentwicklungsprozess mit der Zusammenarbeit der ETH Zürich. Die Zielsetzung ist, die Lernmedien des HKB E für die kaufmännischen Lernenden im schulischen Berufsfach zu erweitern. Massgeschneiderte Handlungsbausteine auf der Ebene der technologischen Kompetenzen und Fertigkeiten sollen geschaffen werden. Jeder Arbeitsbereich soll mit einer interaktiven digitalen Werkstatt gestaltet sein, um das selbstständige Erarbeiten und Lernen zu ermöglichen. Die Arbeitsbereiche sind an konkrete Use Cases angelehnt. Die Werkstätten sind durch klare Strukturen, Grafiken und mit einfacher Sprache begleitet.
Das erste QV
Das erste QV beschäftigt alle involvierten Parteien und bietet viel Gesprächsstoff. Die Unsicherheiten zeigen, dass sich viele über die Inhalte Gedanken machen. Wie kann und sollen die prüfungsrelevanten Themen geschult werden? Führt der eingeschlagene Weg zum QV-Ziel? Die Nullserie beantwortet diese Fragen nur teilweise. Daraus ist ersichtlich, dass fast in jedem Teilbereich das HKB E zum Tragen kommt. Die Kandidaten:innen sind in der Lage, die Arbeiten mit geeigneten Tools und Software zu bewältigen. Sie sind frei in der Wahl der Methode. Die Prüfung ist Open-Book mit Internetzugang und KI-Nutzung. Die Kandidaten:innen sind für das funktionierende Notebook und dessen Programme verantwortlich.
Digitale Prüfungsumgebung
Die Prüfungen sind handlungsorientiert und praxisnah. Die Prüfungsumgebung soll digital gestaltet sein. Im Sinne eines digitalen Arbeitsplatzes werden Möglichkeiten evaluiert. Die Verantwortung der schulischen Abschlussprüfungen liegt beim Kanton. Die Trägerschaften entwickeln in dessen Auftrag die Abschlussprüfungen.
Ausblick QV
EBA
Im Januar 2025 steht die Evaluation zweier digitaler Prüfungsumgebungen an. Im Frühling wird die Wegleitung Prüfung EBA aktualisiert. Ab ca. Mitte Mai können die Schulen die Prüfungsunterlagen beziehen. Am 3. Juni 2025 ist die Durchführung des QV.
EFZ/EBA
Nach Juni wird die digitale Prüfungsumgebung evaluiert und entschieden. Im Frühling 2026 wird die Wegleitung EFZ aktualisiert mit Schulungs- und Prüfungsphasen an den Schulen. Ab ca. Mitte Mai 2026 können die Schulen die Prüfungsunterlagen beziehen. Die Durchführung des QV für EFZ am 1. Juni 2026 und für EBA am 2. Juni 2026.
Die Wünsche und Anregungen der präsenten Lehrpersonen wurden mit offenen Ohren aufgenommen.
Wie funktionieren Adoleszenten?
Eintauchen in die Welt der Adoleszenten? Um dies zu verstehen, müssen wir auch das Hirn der Jugendlichen verstehen. Madeleine Bernhard wusste alle zu begeistern. Als Lerncouch begleitet sie viele Jugendliche und hilft ihnen aus der persönlichen Baustelle die richtigen Methoden einzusetzen. Der Übergang in das Erwachsenenalter ist ein Prozess, der eng mit der Struktur des Hirns zu tun hat. Die unterschiedlichen Hirnregionen prägen gewisse Verhaltensweisen.
Dieser Prozess findet genau während der Ausbildungszeit statt. Deshalb ist die Bewältigung vieler Themen im Gang. Wie …
- Berufsausbildung
- Bewältigung schulischer Anforderungen
- Umgang mit Autoritäten, Instanzen, Erwachsenenwelt
- Gestaltung der Freizeit
- Entwicklung eines bedürfnis- und ressourcengerechten Konsumverhaltens
- Entwicklung einer eigenen Identität
- Emotionale Ablösung vom Elternhaus
- Wahl eines Partners/einer Partnerin
- Entdeckung der Sexualität
- Beziehung zu Gleichaltrigen
- Aufbau eines Wertesystems
Die Aufgabe der Lehrperson ist die Jugendlichen zu begleiten und (versuchen) sie zu verstehen. Gemeinsame Lösungswege zu suchen und Unterstützungen anzubieten. Sie – wo nötig – «bei der Hand zu nehmen» und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen.
Manche Anwesende erkannte sich wieder, als die Referentin einzelne Jugendsünden ansprach. «Wir waren nicht anders».
Bereits vor der Veranstaltung, während der Pause und am Mittag stellten folgende Anbieter ihre Produkte vor und führten angeregte Gespräche mit den Teilnehmenden.
Was darf sein?
Dein bester Freund, deine beste Freundin steht dir immer zur Seite. KI-Unterstützung in der Schule bedeutet ein Umdenken für die Lehrpersonen. Diese übernehmen die beratenden Funktionen. Lehrpersonen schulen und bereiten die künftigen Arbeitnehmenden vor. Unweigerlich wird die Zukunft denen gehören, die KI-Kompetenzen aufweisen. Die Bildung ist getroffen und wird sich deshalb entscheidend ändern und mit ihr der Unterrichtsstil. Arbeitsprozesse werden im Fokus stehen und weniger das Endprodukt. Die Reflexionsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Erfolges und wird immer wichtiger werden. Die beiden Referentinnen Brigit Hammerer und Barbara Wyss haben die Anwesenden in die Welt der KI entführt.
Mögliche Veränderungen durch Generative KI im Lehrberuf
Die Entlastung für die Lehrpersonen könnte bei Planung, Vorbereitung, Durchführung und Überprüfung sein. Dafür sind die Aufgaben der Begleitung und der Kompetenzentwicklung wichtig. Die Aufgaben beziehen sich auf die Phasen der Lernenden.
KI-Buddy steht zur Seite
Mit dem KI-Buddy werden Lernende zum kritischen Denken motiviert. Dank gezielter Fragen entwickeln Lernende eigene Einsichten und Lösungswege. Für die selbstorganisierte Arbeit ist der Buddy ein Wegbegleiter und hilft als Couch beim Zeitmanagement, bei Lernstrategien oder beim Reflektieren und vieles mehr.
Es wurden empfehlenswerte KI-Tools vorgestellt. Jetzt gilt: Testen und Umsetzen.
Nie mehr allein
Der DLH mit Anita Schuler als Projektleiterin stellt sich vor. Der DLH setzt sich für Lehrpersonen ein, die mit digitalen Medien guten Unterricht bieten können. Wie soll das gehen? Dank CoP (Community of Practice) entstehen neue Ideen und Projekte, die über die Schul- und Kantonsgrenzen gehen. Neue Ressourcen werden freigesetzt. Der Digital Learning Hub Sek II (DLH) ist eine Initiative im Kanton Zürich, die darauf abzielt, Lehrpersonen der Sekundarstufe II (Berufsfachschulen und Mittelschulen) zu vernetzen und ihre methodisch-didaktischen Fähigkeiten durch den Einsatz digitaler Tools zu erweitern.
Unterstützung in Form von:
- Vernetzungsanlässe
- Innovationsförderung
- Impulsworkshops
- Community of Practise
- Leitfaden und Tipps
- Stecknadel
Der DLH freut sich auf neue Projektideen. Mitmachen, sich austauschen und voneinander profitieren. Der Kalender ist gespickt mit interessanten Angeboten. Ein Highlight ist der grosse Vernetzungsevent, der am 6. November 2025 stattfindet.
Bevor es zum Schlussaperitif geht, erinnert Yvonne Widmer an die nächsten Anlässe.
- Online-Feierabendbier
- Museumsführung, Samstag, 11. Januar 2025 (Interesse melden)
- Workshop-Wünsche bitte anbringen
- Mitgliederversammlung, Samstag, 29. März 2025, Zürich
- Vernetzungsanlass im November 2025 wiederum in Luzern
Der Dank geht an alle Anwesenden, an die Küchencrew und die Sponsoren der Kaffeepause und des Schlussaperitifs.
Bericht: Mariella De Vita, 25.11.2024