Der Vorstand besucht die frühere badische Hauptstadt Karlsruhe und tauscht sich in gemütlicher Runde mit Mitarbeitenden der «Walter-Eucken-Schule» aus. Interessiert?

Unser gemeinsamer Ausflug startete in Basel im Zug nach Karlsruhe. Kaum eingestiegen, nutzten wir die Zeit für eine Vorstandssitzung. In Karlsruhe angekommen, spazierten wir zum Hotel. Nach dem Einchecken und einer kleinen Pause trafen wir uns in der Lobby mit unserer Stadtführerin.

Sie führte uns durch Karlsruhe und erzählte spannende und lehrreiche Episoden aus der Geschichte der früheren badischen Hauptstadt. Der Grundstein wurde vom Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach 1715 mitten im Wald gelegt.

Bedeutungszuwachs erlangte Karlsruhe nach der Ansiedlung des Bundesverfassungsgerichtes und Bundesgerichtshofes. Karlsruhe mit rund 1800 Sonnenstunden im Jahr gehöre zu den sonnigsten und wärmsten Städten Deutschlands. Mitte November an einem kühlen, nassen, dunklen Abend konnten wir uns das zwar nicht so gut vorstellen. Karlsruhe sei die Stadt der Wissenschaft, Bildung und Künste. An den neun Karlsruher Hochschulen seien rund 42‘000 Studierende eingeschrieben. Wir spazierten an zahlreichen Museen und noch mehr Baustellen vorbei. Unsere Besichtigungstour endete in einem gemütlichen Restaurant.

Dort trafen wir sechs Mitarbeitende der „Walter-Eucken-Schule“ (WES). Wir verbrachten zusammen einen schönen Abend mit anregenden Gesprächen. Der Erfahrungsaustausch und die Diskussionen z. B. über die verschiedenen Schulsysteme waren höchst interessant.

Am Montagmorgen trafen wir um halb neun bei der WES Karlsruhe ein.

Stefan Pauli (Schulleiter) und Pierre Heinz (Stv. Schulleitung) stellten uns die Schule vor, die vollzeitliche und duale Ausbildungen im Kaufmännischen Bereich anbietet. Sie beschäftigen zirka 80 Lehrpersonen und haben 1500 Lernende.

Die Ausbildung wird durch Kommunen und Länder finanziert. Die Infrastruktur finanziert die Stadt. Die Bildungshoheit liegt bei den Ländern. In Deutschland können 328 Berufe erlernt werden. Uns beeindruckte, dass der Schule für die Finanzierung aller ausserunterrichtlichen Tätigkeiten (Qualitätsentwicklung, Auslandskontakte, Datenschutz, Sicherheitsbeauftragte, Fortbildung, Prävention, Öffentlichkeitsarbeit, Homepage, Finanzen, Prozessmanagement und noch einige andere kleinere Projekttätigkeiten) bloss 17,2 Jahresstunden zur Verfügung stehen. Weiter fiel uns auf, dass die Schulleitung mit den Lehrpersonen einen sehr formellen Umgang miteinander pflegt. Wir besuchten auch eine Unterrichtsstunde in einer Wirtschaftsinformatik-Klasse.

Das Thema war «Schleifenprogrammierung im Java». Die Klassen werden in diesem Fach geteilt. Dem Referenten stehen unter anderem ein Visualizer und ein Beamer zur Verfügung. Bücher werden keine benutzt (Schwierigkeiten bei der Finanzierung). Jede Lehrperson stellt ihr eigenes Skript zusammen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa folgte eine Diskussions- und Austausch-Stunde. Danach machten wir uns mit vielen prägenden Eindrücken zurück auf die Reise in die Schweiz.